Besuch der Sternwarte Aachen
Am 11. September 2024 besuchte der VDE Regio Aachen die Aachener Sternwarte am Hangeweiher. Prof. Dr. Darius Mottaghy vom Fachbereich Energietechnik der FH Aachen führte die Gruppe fachkundig und anschaulich durch die Sternwarte und schaffte es, komplexe astronomische Zusammenhänge verständlich zu erklären. Die Aachener Sternwarte, eine historische Volkssternwarte, wird heute von der VHS betrieben und steht allen Bürgern offen. Sie ist fast 100 Jahre alt und wurde in den 1920er Jahren von der Stadt Aachen initiiert. Ursprünglich war ein größeres Planetarium geplant, doch aufgrund knapper Finanzen wurde eine abgespeckte Version realisiert. Ihre markante 6m-Kuppel macht sie eindeutig als Sternwarte erkennbar ist und befindet sich gegenüber dem Eingang des Freibades Hangeweiher.
Das Herzstück der Sternwarte bildet das original erhaltene Refraktor-Teleskop der Firma Carl Zeiss aus dem Jahr 1935 mit einer Öffnung von 20 cm und einer Brennweite von 3 m. Dieses Teleskop, das mit einem mechanischen Nachführsystem zur Kompensation der Erddrehung ausgestattet ist, eignet sich besonders für die Beobachtung des Mondes und der Planeten im Sonnensystem. Für die Beobachtung weit entfernter Galaxien ist es weniger geeignet, da die Lichtverschmutzung in Aachen dabei ebenfalls hinderlich ist. Das Teleskop hat eine bewegte Geschichte hinter sich:Es wurde im Zweiten Weltkrieg ins Aachener Rathaus ausgelagert, ist jedoch weitgehend im Originalzustand erhalten, ergänzt durch moderne Adapter für Fotokameras.
Leider konnte die Kuppel an diesem Abend aufgrund des Regens nicht geöffnet werden, sodass keine direkte Himmelsbeobachtung möglich war. Prof. Mottaghy präsentierte stattdessen zahlreiche astronomische Aufnahmen, von denen viele mit dem Aachener Teleskop entstanden sind. Die Großaufnahmen des Mondes und seiner Landschaften sowie beeindruckende Fotos der Planeten boten einen faszinierenden Einblick. Mehrere Aufnahmen zeigten Sonnenfinsternisse – ein besonders eindrucksvolles Phänomen. Zufällig erscheint der Mond am Himmel fast gleich groß wie die Sonne, was je nach Mondentfernung zu den besonderen ringförmigen Finsternissen führen kann. Die nächste in Europa sichtbare Sonnenfinsternis ist die totale Finsternis am 12. August 2026, die in Spanien zu sehen sein wird.
Es war ein hochinteressanter und kurzweiliger Abend. Wer den Besuch verpasst hat, kann die Sternwarte bei den regelmäßig stattfindenden Samstagsführungen besichtigen. Interessierte sind auch jederzeit bei den Treffen des Arbeitskreises Astronomie und bei Vorträgen willkommen. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite: https://sternwarte-aachen.de (fh)
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